WER PASST ZU
GREENPICK?

«Was verstehst du unter einem nachhaltigen Angebot?», haben wir einige hundert Menschen gefragt. – Immer mehr Menschen wollen lokale Angebote finden, hinter denen in der Nachhaltigkeit engagierte Produzent:innen, Unternehmer:innen, Kooperativen oder Vereine stehen. Jede und jeder verbindet damit eigene Bedürfnisse, doch haben die Antworten auf die Eingangsfrage gemeinsam:

Ökologische wie soziale Werte sollen im Kern der Organisation verankert sein. Intransparenz und Greenwashing haben keinen Platz. Angebote sollen insbesondere einen aktiven Beitrag zur Klimaneutralität und/oder Erhaltung der Artenvielfalt leisten, in dem sie beispielsweise im Sinne der lokalen Kreislaufwirtschaft und innerhalb der planetaren Grenzen geführt werden. Die folgenden Kriterien lehnen sich auch an die Agenda 2030 für eine nachhaltige Entwicklung der Vereinten Nationen.

GreenPick macht nur Schweizer Klein- & Mittelunternehmen sowie Organisationen sichtbar,
die Nachhaltigkeit im Kernangebot verankert haben und mindestens drei der nachfolgenden Kriterien aktiv erfüllen:

Angebot umfasst zu > 75% Produkte, deren Hauptbestandteile aus der Region kommen. Gilt für die Gewinnung, Verarbeitung und das Anbieten der Ware.

Kann sich auch auf Dienstleistungen oder Service-Konzepte beziehen.

Eine Region kann mehrere Städte oder ein Tal umfassen und ergibt sich aus dem Standortmarketing der Stadt, andernfalls 100km Umkreis vom Anbieter.

Unternehmen oder Organisation führt ein klimapositives Geschäftsmodell: Über die eigene Netto-Null-Bilanz hinaus werden durch natürliche oder technische Massnahmen mehr Treibhausgase der Atmosphäre entzogen, als ausgestossen werden (u.a. Förderung erneuerbarer Energien, zertifizierte Aufforstungsprojekte, Bindung von Kohlenstoffdioxid). Ein produzierendes Unternehmen muss zudem eine positive Ökobilanz vorweisen (von unabhängiger Fachstelle).

Hintergrund: Bis 2030 soll die Schweiz die Emissionen im Inland um 50 Prozent senken und im Ausland die Emissionen der Importe (graue Emission) um dieselbe Menge reduzieren. – «Klimaneutral» wird bald zum Standard, daher wählen wir schon jetzt «klimapositiv» als Auszeichnung.

Lebensmittel-Angebot umfasst zu > 75% Produkte aus kontrolliert ökologischem Anbau:
• Pflanzliche Produkte dürfen nicht gentechnisch verändert sein und werden ohne Einsatz von Pestiziden, Kunstdünger oder Klärschlamm angebaut.
• Tierische Produkte stammen von Tieren, die artgerecht gehalten (z.B. Mutterkuhhaltung, Hahn-und-Henne-Aufzucht), biologisch ernährt und nicht per se mit Antibiotika und Wachstumshormonen behandelt wurden.

Bekleidungs-Sortiment umfasst zu > 75% Produkte aus zertifizierter Biobaumwolle (kbT, GOTS).

Baubiologisches Angebot umfasst zu > 75% Produkte und Beratungsleistungen, welche einem gesunden, naturnahen und nachhaltigen Wohn- oder Arbeitsumfeld dienen. Das Angebot wird ausgeführt von Baufachleute wie Architekten, Ingenieure, Handwerkern oder, von Mitarbeitern einer Baufirma oder einem Baustoffhersteller, welche entsprechende Referenzprojekte ausweisen können (mindst. 3 Projekte).

Angebot umfasst zu > 75% Produkte, die im biologischen oder technischen Kreislauf geführt werden – wobei der Kreislauf im Rahmen des Angebotes eigenständig etabliert wurde. Rohstoffe werden so effizient und so lange wie möglich genutzt. 

Kann sich auch auf Geschäftsmodelle wie z.B. SecondHand, Flohmarkt, Foodsharing, Reparaturdienste, Rücknahme von Alt-Produkten, Recycling, Upcycling bis hin zu  Fahrzeugverleih beziehen (alle nicht-linearen Geschäftsmodelle).

Angebot umfasst zu > 95% Nahrungsmittel, Speisen oder Getränke ohne Bestandteile von Fleisch, Fisch und Meeresfrüchten.

Angebot umfasst zu > 95% Nahrungsmittel, Speisen oder Getränke ohne tierischen Ursprungs. 

Kann sich auch auf Alltagsgegenstände, Kleidung, Accessoires oder Kosmetik frei von Tierprodukten beziehen.

Unternehmen oder Organisation verpflichtet sich vollständig dem Tier- und Artenschutz durch ihr direktes Engagement (z.B. Rettung von Tieren aus Gefangenschaft, Wiederaufforstungsprojekte, Förderung der Biodiversität). 

Keine negativen Auswirkungen auf Biodiversität bei Forschung, Entwicklung, Produktion und Vertrieb von Produkt. Angebot verzichtet vollständig auf Tierversuche.

Angebot umfasst zu > 95% Produkte, die unverändert aus der Natur kommen oder natürlich konserviert (fermentiert) werden.

Dem entsprechen Lebensmittel, Stoffgemische oder auch Werkstoffe, welche in der Natur entstanden sind – frei von chemischen Zusatzstoffen, Konservierungsstoffen, Geschmacksverstärkern, künstlichen Farbstoffen und künstlichen Aromen.

Beispiel: Industriell gefärbte Kleidung bewerten wir entsprechend nicht als natürlich, auch wenn das Stoffgewebe auf Naturfasern basieren sollte.

Angebot umfasst zu > 100% Produkte ohne chemisch bedenklichen oder umweltschädigenden Inhaltsstoffe für den Wasserkreislauf (z.B. Kosmetik, Reinigungsmittel, Farben).

Kann sich auch auf Unterhalt und Reinigung von Gebäuden beziehen.

Bei > 75% der verkauften Produkte wird auf Verpackungsmaterial verzichtet. Wo auf Verpackung nicht verzichtet werden kann, wird kein Plastik, sondern leicht rezyklierbare Materialien verwendet.

Kann sich auch auf Geschäftsmodelle gegen Food Waste beziehen (z.B. Gemüse ausser Norm) oder die Abfallvermeidung bzw. Wiederverwendbarkeit von Produkten zum Ziel haben (z.B. bei Upcycling oder Reuse von Take-Away-Geschirr).

Angebot praktiziert aktiv den alternativen Verkehr, z.B. Fahrradtransport, Elektrofahrzeuge oder öffentliche Verkehrsmittel.

Oder: > 75% der Belegschaft bekennt sich zu alternativen Mobilitätsformen (z.B. Arbeitswege oder Kundenbesuche werden mit ÖV bewältigt). 

Angebot umfasst zu > 75% Produkte, bei deren Herstellung der Einsatz natürlicher Ressourcen minimiert wird.

Angebot fokussiert sich im Kern auf ein Geschäftsmodell, rund um Wertstoffsammlung, Wiederverwendung, Upcycling bzw. ist Teil von einem Wertstoffkreislauf. 

Unternehmen oder Organisation setzt ganzheitlich auf energieeffiziente Produktion und Verfahren. Es kommen mehrere Massnahmen aktiv zum Einsatz, z.B.:
• Verwendung energie-effizienter Maschinen,
• Gebäude-Isolation,
• energiesparende Beleuchtung oder
• Nutzung von Abwärme. 

Unternehmen oder Organisation setzt nachweislich auf
• die Nutzung erneuerbarer Energiequellen oder
• Eigenstromproduktion.

Angebot wird zu > 75% selbst hergestellt, nach eigenem Rezept oder einem Traditionsverfahren. Ein lokales Handwerk bleibt erhalten.

Betrieb, der die Wissensvermittlung durch mehrere Massnahmen täglich umsetzt oder fördert (Ausbildungsbetrieb).

Anbieter sensibilisiert aktiv für nachhaltige Produktion und Lebensstil (z.B. via Blog, Veranstaltungen, Workshops zu Umweltthemen oder sozialem Umgang) und/oder fördert die Kommunikation in der Gesellschaft (z.B. durch Kunst, Kultur, Bildung).

Unternehmen oder Organisation ist ganzheitlich in mehreren Bereichen sozial engagiert, z.B.:
• Beschäftigung von Menschen mit Beeinträchtigung
• Direkte & langfristige Unterstützung von Menschen in schwierigen Lebenssituationen
• Direkte & langfristige Unterstützung von lokalen Vereinen oder Kooperativen der Nachhaltigkeit


Ladengeschäft, Unternehmen oder Betrieb weisen keine Barrieren auf, so dass sie kinderwagen- und rollstuhltauglich sind. Parkplätze, WC-Anlagen und weitere Infrastruktur sind speziell an die Bedürfnisse von Menschen mit Handicap angepasst.

Unternehmen oder Organisation engagiert sich ausserordentlich und über die eigene Lieferkette hinaus für Ethik, Gerechtigkeit und Fairness. Dazu gehören z.B.:
• Sicherstellung von ethisch-korrekten Arbeitsbedingungen,
• faire und geschlechtsunabhängige Löhne
• aktives Vorgehen gegen Kinderarbeit
• Bereitstellung von Ausbildungsplätzen oder
• Beschäftigung von Mitarbeitern 55plus.

Unternehmen oder Organisation ist aktives Mitglied in mindestens zwei nachhaltigkeitsfördernden Verbänden, Genossenschaften oder Vereinen.

Unternehmen oder Organisation hält mindestens 2 anerkannte Zertifizierungen, Gütezeichen, Qualitätslabel oder Auszeichnungen in der Nachhaltigkeit.

Mit der Unterstützung von Studierenden der Fachhochschule Nordwestschweiz und Umwelt-Experten haben wir obige 20 Nachhaltigkeitskriterien aufgestellt. Jeder Anbieter gibt in einem Self-Assessment bei der Registration an, ob er mit seinem Betrieb und seinem Angebot aktiv mindesten drei dieser Kriterien erfüllt. Wir überprüfen die Angaben nach dem 4-6 Augenprinzip. Dazu bewerten wir zum Beispiel die Projektreferenzen oder das Ladensortiment und ziehen bei Bedarf Experten hinzu.

Ein wichtiges Kontrollorgan ist die GreenPick Community: Du kannst uns jederzeit einen Hinweis geben, wenn du der Meinung bist, dass die deklarierten Kriterien nicht passen (schreib uns gerne an hello@greenpick.ch). Wir werden mit der Organisation oder dem Unternehmen Kontakt aufnehmen und die Meldung überprüfen. Zusätzlich planen wir mit unabhängigen Prüfungsinstituten zusammenzuarbeiten.

 

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