10 TIPPS FÜR DEINEN KLEIDERSCHRANK

von Petra Staffelbach

Petra Staffelbach wohnt mit ihrer Familie in Bern. Schnittführung, Proportionen und Farben sind seit Jahren ihre Leidenschaft. Dabei wurde Petra persönlich wie auch dank ihrer langjährigen Beratungserfahrung bewusst: «Selbstliebe ist der Schlüssel zu mehr Zufriedenheit mit sich selbst. Nicht das Streben nach aufgezeigten Idealen.»

Petra zeigt dir, wie auch du mehr Selbstvertrauen und Selbstliebe gewinnen kannst. In einer Style Session Staffelbach schaut sie zum Beispiel in deinen Kleiderschrank und berät dich, was zu dir passt. Abgestimmt auf deine Proportionen und Vorzüge hilft sie dir, Kleider neu zu kombinieren und wenn nötig, Teile anzupassen. Der Online Garderoben Check geht auch ganz bequem über Video. Die Kleiderschrankberatung kann auch direkt bei dir zu Hause stattfinden. Oder du schaust für eine Farbberatung, eine Kleidänderung oder ein Näh-Coaching direkt bei Petra vorbei.

Tipp #1

Die nachhaltigsten Kleider sind jene, die bereits im Kleiderschrank hängen.
Laut Statistik nutzen wir nur etwa 20% unserer Garderobe regelmässig. Wer nachhaltiger mit seiner Garderobe umgehen möchte, sollte sich dieser 80% annehmen. Am besten nimmst du also mal alle Teile aus deinem Schrank. Dann sortierst du sie nach Saison und probierst sie durch. Frage dich dabei: Worin fühle ich mich wohl? Was will ich zu welchem Anlass noch tragen? Welches sind Schrankleichen? ... und trau dich, neue Kombinationen auszuprobieren 🙂

Tipp #2

Bevor du neue Kleidung kaufst
... mach doch eine Bestandsaufnahme und stelle dir folgende Fragen: Was habe ich? Was fehlt wirklich? Wie sieht mein Stil aus? Welche Farben stehen mir? Worin fühle ich mich wohl? Entspricht meine Garderobe meiner Persönlichkeit? Welche Kleidungsstücke trage ich wirklich? Was trage ich in der kalten, was in der warmen Jahreszeit? ... so vermeidest du Spontan- und Fehlkäufe.

Tipp #3

Kenne deinen Zyklus, vermeide Fehlkäufe.
Hast du gewusst: Der hormonelle Zyklus ist massgebend an unserem Kaufverhalten beteiligt. Deshalb lohnt es sich, den eigen Zyklus gut zu kennen, um nicht auf falsche Signale hereinzufallen. Wann habe ich Lust Kleider zu kaufen? Zum Zeitpunkt des Eisprungs in der sexy Lustphase? Wenn ich gefrustet bin in der PMS Phase? Wer sich dessen bewusst ist, kann Fehlkäufen aktiv entgegenwirken. Die nachhaltigsten Kaufentscheide trifft man in den Tagen dazwischen. Wer sich selbst beim Einkaufen gut beobachtet und bisherige Fehlkäufe analysiert, erspart sich zukünftigen Frust.

Tipp #4

Wieso passen mir meine Kleider nicht mehr?
Beim Kauf war doch alles okay… Nach dem Auswaschen der Appretur, mit der unsere Kleider behandelt wurden, um schön am Bügel zu hängen, kann der Sitz erheblich verändert sein. Das ist für mich einer der wichtigsten Gründe, warum ich so gerne Secondhand-Kleider kaufe: diese sind schon gewaschen. Ich habe damit noch nie solche Überraschungen erlebt. – Zum Bild: Nach dem Waschen war Petra das Oberteil zu eng geworden. Sie hat mit ihrem Können daraus einen perfekt sitzenden Jupe gemacht – WoW!

Tipp #5

Kleiderschrank voll und trotzdem ratlos, was du anziehen willst?
Diesem Problem begegnen viele mit dem Kauf zusätzlicher Kleidungsstücke. Immer in der Hoffnung, diese Ratlosigkeit hinter sich zu lassen. Neues kann für einen Moment das Problem vergessen machen. Doch schon nach kurzer Zeit, stellt sich wieder die gleiche Unsicherheit ein. Auch Secondhand hilft da nicht aus der Ratlosigkeit. Petra's Tipp: Kreiere deinen eigen Kleiderschrankladen. Setz deine Kleider auch bei dir zu Hause in Szene. Mach dir selbst Lust, in deinem Kleiderschrank zu stöbern!

Tipp #6

Secondhand ist immer nachhaltiger als Neuware.
Du bist es dir noch nicht gewohnt, Kleider aus zweiter Hand zu kaufen? Dann nimm dir einfach mal genügend Zeit und Musse, um in einem Secondhand-Laden reinzuschauen. Es braucht etwas Zeit, um die richtigen Teile zu finden. Schau direkt bei der Kleiderstange mit den passenden Grössen, damit du dich beispielsweise nicht in ein viel zu kleines Top verliebst :-). Wer sich darauf einlässt, findet alles, was die letzten 30 Mode-Jahre so hervorgebracht haben. Auch hier gilt: Auch scheinbare Schäppchen nicht grundlos kaufen. Hängen sie nur im Schrank, sind sie nicht im Kreislauf.

Tipp #7

Upcycling – Aus Alt mach Neu.
Aus alten Klamotten können tolle neue Lieblingsstücke entstehen. Mit etwas Fantasie, einer Schere, Nadel und Faden lässt sich ganz viel machen. Wer das nicht selbst kann, sucht sich eine Schneiderin. Es ist eine Investition, die sich für einzigartige Stücke und Erinnerungen lohnt. Im Bild ein Beispiel, wie aus einem alten T-Shirt eine Tragetasche wurde.

Tipp #8

Flicken statt wegwerfen.
Geflickte Teile können problemlos weitergetragen werden. Design-technisch gibt es dazu zwei Kniffe: Einerseits das offensichtliche Flicken. Vielleicht sogar in einer Kontrastfarbe, «um diese Haltung des Flickens» so richtig zur Geltung zu bringen. Oder man versteckt die kaputten Stellen unter Applikationen – so verschwinden sie förmlich. Um geliebte Teile lange zu behalten, wird das Flicken fast unumgänglich. Du hast Mühe, etwas selber zu flicken und hast niemanden im Umfeld, der dir aushelfen kann? Dann getrau dich und besuche einen Flick-Kurs.

Tipp #9

Behalte Kleider solange wie möglich im Kreislauf.
Teilen, Tauschen, Verschenken, zum Secondhand bringen, … es gibt sooo viele sinnvolle Möglichkeiten, Kleidern ein zweites Leben zu schenken. Wer schon die Kleiderberge in Ghana gesehen hat, weiss, die Altkleidersammlung ist keine Absolution. Nur ein kleiner Teil kommt effektiv bei Bedürftigen an. Trete dieser riesigen Kleiderschlacht, der unnötigen Ausbeutung von Menschen und der immensen Ressourcenverschwendung mit diesen 10 Tipps aktiv entgegen! Du wirst merken, dass man dabei nicht auf Mode verzichten muss – im Gegenteil, sie wird bunter, vielseitiger und macht noch mehr Spass!

 

Tipp #10

Vergiss nie: Du bist keine Norm, sondern EINZIGARTIG!
Wenn dir gewisse Kleidergrössen nicht passen, zweifle nicht an dir und deinen Körperformen! Die Schnitte werden aufgrund von Vermessungen und Statistiken errechnet. Markenkleider entsprechen also Normen, doch sind wir alle einzigartig. Das Tolle ist: Oft sind es nur kleine Anpassungen, die aus normierter Massenwahre individuelle Einzelstücke werden lassen. Wenn die Proportionen der Kleider deiner persönlichen Körperform entsprechen, dann hast du es viel einfacher, die Stücke zu kombinieren. Deshalb gilt: Lieber Kleidung den eigenen Bedürfnissen anpassen, als ewig nach DEM perfekt sitzenden Kleidungsstück zu suchen oder zu verzweifeln.

Übrigens: Auf ihren sozialen Kanälen teilt Petra mit dir laufend Tipps rund um einen nachhaltigeren Umgang mit Mode. Schau doch mal vorbei auf Instagam, Facebook oder Linkedin. Und im Austausch mit Christine Abbühl von urpunkt entstand eine inspirierende Podcast-Folge, wo Petra mehr über Style Session Staffelbach erzählt.