28 Tipps rund ums
CO2 sparen

Vorab

Wir führen diesen Beitrag unabhängig.
Um Beispiele zu geben, erwähnen wir Unternehmen oder Organisationen. Das tun wir aus Überzeugung. Für Weiterempfehlungen innerhalb des Blogs erhalten wir kein Geld. Kennst du ein Projekt, das du weiterempfehlen magst oder hast einen nachhaltigen Tipp? Schreib uns an hello@greenpick.ch, wir freuen uns von dir zu lesen!

Tipp #1

Kennst du deinen eigenen Fussabdruck?
Ob bei der Wahl der Wohnung, des Verkehrsmittels, ob beim Ferienziel oder beim Menüplan – jede deiner Entscheidungen hat auch Folgen für den Ressourcenverbrauch. Kennst du deinen persönlichen Ressourcenverbrauch? Eine Einschätzung dazu hilft dir, deinen Weg in einen klimafreundlicheren Alltag zu gestalten. Der sogenannte ökologische Fussabdruck versucht, den Ressourcenverbrauch in einer verständlichen Zahl wiederzugeben: die Fläche, die benötigt wird, um den Ressourcenbedarf eines Menschen zu decken. Empfehlen können wir dir die Rechner von myclimate oder dem WWF.

Rund ums
achtsame Konsumieren

Tipp #2

Nutze, was du hast.
An vielen Orten werden wir dazu verführt, Dinge spontan zu kaufen, die wir eigentlich gar nicht brauchen. Was du dagegen tun kannst: Warte ein paar Tage ab, bevor du kaufst und frage dich: Brauche ich das wirklich? Oder könnte ich das, was ich bereits Zuhause habe, auch einfach neu kombinieren (z.B. Kleidung), umstellen (z.B. Möbel), etwas aufwerten (z.B. Wand-Dekoration) und so weiterhin verwenden?

Tipp #3

Leihe, miete und teile, was du selten brauchst.
Wie oft brauche ich das? – Viele Dinge nutzen wir nur wenige Male (im Jahr), wie zum Beispiel ein Rasenmäher, die Dachbox für die Ferien oder ein Kleid für einen besonderen Anlass. Für all diese Dinge gilt: Leihen, mieten und Teilen sind die ökologischere sowie günstigere Alternative zum Kaufen. Alltagsgegenstände und mehr findest du zum Beispiel hier: Vermietplattform Sharely, Leihlager Basel, Leihbar Bern, Leihbar Luzern, oder Leihbar Lerchenfeld. Kleider und Accessoires für deine Kleinsten beispielsweise bei Miniloop oder OÏoÏ und für dich bei Storytellerdresses, Teil.Style, Share-A-Look oder Walk-in Closet Schweiz. Bild: Daniel Watson

Tipp #4

Verschenke oder tausche, was du nicht mehr brauchst.
Du hast bei dir zu Hause ausgemistet, etwas zum Verschenken, aber niemand in deinem direkten Umfeld ist daran interessiert? Dann finde jemanden, dem du eine Freude machen kannst: Zum Beispiel in der Facebook-Gruppe Verschenken Schweiz oder der Online-Plattform Fleedoo ist tauschen nicht nötig, denn hier werden gebrauchte Gegenstände ganz ohne Gegenleistung abgegeben. Hast du etwas mehr Zeit und möchtest neue Kontakte knüpfen? Dann schau mal bei einem Tauschnetz vorbei wie zum Beispiel bei der Ziitbörsa oder tauscheria in der Ostschweiz, beim Luzerner Tauschnetz oder zürich tauscht. Auf der Schweizer Tausch-Plattform Exsila kannst du auch praktisch deinen ganzen Haushalt tauschen. Bild: Deppy Hudson

Tipp #5

Nutze Wiederverwendbares und kaufe möglichst unverpackt ein.
Coffee-To-Go Becher, Lunch-Box mit Besteck, Brotsack oder Bienenwachstuch – mit diesen Helferlein kannst du auch ausserhalb vom Homeoffice abfallfrei unterwegs sein. Viele weitere nützlichen Zero-Waste-Produkte für Bad und Haushalt – wie Putzstein, Abwaschseife, Zahnpasta-Drops oder Deo – findest du in regionalen Hof-, Bio- und Unverpacktläden oder online und möglichst plastikfrei bei einfachweniger, loggia16.ch, planetbee.ch, the sage.ch oder umdenker.ch. In diesen Restaurants gibt es Take-Away in Mehrwegboxen von Recircle. Für wiederverwendbare Biobaumwoll-Masken (GOTS) ist unser Favorit sewed_mask; die Einnahmen werden OneEarthOneOcean gespendet. Bald schauen wir uns auch das Thema Stoffwindeln genauer an.

Tipp #6

Trenne, recycle und hilf mit, dass aus Abfall Neues entstehen kann.
«Jeder Schweizer produziert heute 700 Kilogramm Abfall pro Kopf und Jahr. Das ist doppelt so viel wie im EU-Durchschnitt. Die BAFU-Erhebung über die Kehrichtzusammensetzung zeigt, dass darin 11% Kunststoffe, 5,7% Verbundverpackungen, 2,2% Kunststoffbehälter enthalten sind. Damit sind potenziell rund 20% der gesamten Kehrichtmenge oder 320‘000‘000 Kilogramm Kunststoffabfälle im Kehricht vorhanden, welche sinnvoller in einem Stoffkreislauf geführt werden könnten.» (Zitat: InnoRecycling AG) – Unterstütze mit Mr. Green (Raum Zürich) und mit sammelsack.ch das Schweizer (Kunststoff)-Recycling und leiste einen wichtigen Beitrag zum Klima- und Ressourcenschutz.

 

Tipp #7

Schau mal in einem Repair Café vorbei.
In Repair Cafés kannst du deine defekten Dinge gemeinsam mit Reparaturprofis reparieren. Die kostenlosen Reparaturveranstaltungen bieten die Möglichkeit, etwas gegen den Ressourcenverschleiss, geplante Obsoleszenz und die wachsenden Abfallberge zu unternehmen. Ganz nebenbei wird dein Portemonnaie geschont, du triffst neue Leute und kannst dich bei Kaffee und Kuchen unterhalten. Was 2014 auf Initiative der Stiftung für Konsumentenschutz gestartet ist, hat Erfolg: Es gibt bereits 161 Repair Café in der Schweiz, die unabhängig und ehrenamtlich geführt werden. Bild: Nikolai Chernichenko

 

Tipp #8

Wann lohnt es sich, ein Gerät zu ersetzen?
Soll ich den Kühlschrank reparieren lassen oder besser gleich ersetzen? Die hilfreichen Ratgeber auf energyday.ch oder auf der neuen Energieplattform der Stadt Zürich zeigen dir Aspekte auf, welche dir eine solche Entscheidung vereinfachen. Wenn dein kaputtes Gerät z.B. mehr als 10 Jahre alt ist und auf der Energieskala schlecht abschneidet, kann dessen Ersatz durch ein neues, energieeffizientes Modell die ökologischere und günstigere Wahl sein. Vorausgesetzt, du entsorgst das Altgerät fachgerecht auf dem Recyclinghof oder über die Rückgabe beim Händler. Bild: Michael Matlon

Tipp #9

Orientiere dich an Unternehmen, die ein Produkt nach Gebrauch zurücknehmen.
GreenPick möchte dir lokale KMU und Organisationen mit besonders nachhaltigen Geschäftsmodellen sichtbar machen. Dazu gehören Anbieter, die dir Produkte leihen, vermieten und reparieren. Anbieter, die aus scheinbaren Abfallprodukten Neues kreieren. Oder Anbieter, denen du nach Gebrauch ein Produkt zurückgeben kannst, damit die Rohstoffe in ein neues Produkt einhergehen können. Sie helfen mit, dass weniger Abfall entsteht. Damit du deinen ökologischen Fussabdruck step-by-step verkleinern kannst. Im Februar-Beitrag durften wir schon einige vorstellen. Entdecke hier laufend neue Wandelpionier*innen der Schweizer Kreislaufwirtschaft.

11. Mai 2021

Bereits am 13. Mai 2023 war der Overshoot Day der Schweiz!
«Vom 1. Januar bis zum 13. Mai 2023 haben die Einwohner:innen der Schweiz pro Person so viel von der Natur verbraucht, wie der Planet pro Person im ganzen Jahr erneuert (Quelle: overshootday.org). Oder anders forumuliert: Lebten alle so, wie wir in der Schweiz, bräuchte es 2.8 Erden! Das geht aus den ökologischen Fussabdruckberechnungen hervor, die von der Footprint Data FoundationYork University und Global Footprint Network veröffentlicht wurden. Neben politischen Rahmenbedingungen für zum Beispiel eine energieeffizientere Infrastrukutur oder eine regionale Kreislaufwirtschaft können auch wir im Alltag handeln. Über eine regional-saisonale Ernährung, klimafreundlichere Fortbewegung und bewussten Konsum können wir eine Zukunft mitgestalten, in dem wir im Gleichgewicht mit dem regenerativen Budget der Natur sind. Bild: Joshua Rawson-Harris

Rund um die Ernährung

Tipp #10

Vermeide Foodwaste und reduziere Ressourcenfresser.
Hast du dir mal überlegt, wie viel CO2-Emmissionen bei der Herstellung der Lebensmittel aufwendet wird, die du gerade zu Hause hast – also vom Anbau, über die Produktion, zum Transport bis hin zur Lagerung in deinem Kühlschrank? Kaffee, Kakao, Butter und Rindfleisch sind die grössten Ressourcen- und Energiefresser (vgl. Übersicht von: foodwaste.ch). Die Infografiken auf foodwaste.ch geben dir Tipps, wie du Lebensmittelabfälle vermeiden kannst. Wenn du doch mal zu viel eingekauft haben solltest: Es gibt inzwischen fast in der ganzen Schweiz öffentlich zugängliche Kühlschränke von Madame Frigo. Yeah! Hilf auch du mit, möglichst viele Lebensmittel vor dem Abfall zu bewahren. Bild: Joshua Hoehne

Tipp #11

Setze noch mehr auf eine pflanzliche, biologische, regionale wie saisonale Küche.
Eine gesunde und nachhaltige Ernährung muss nicht kompliziert sein: Du findest immer mehr Bio-, Hof- und Unverpacktläden, welche ihr Sortiment von Bio-Produzent*innen aus der Region beziehen. Gemüse und Früchte kannst du auch als Stadtmensch frisch vom Feld zu dir nach Hause oder in ein Depot liefern lassen. Und praktisch für die Menü-Planung: Die Stiftung für Konsumentenschutz zeigt dir in einer Saisontabelle, welche Gemüse wann genussreif sind. Und was kochen wir heute? – Lass es doch mal bleiben. Um an ein leckeres Essen zu kommen, brauchst du nicht immer den Herd oder Ofen einzuschalten : )

Tipp #12

Kaufe Grillkohle achtsam und unterstütze keinen illegalen Holzschlag.
«Wir haben 21 Holzkohleprodukte von grossen Anbietern unter die Lupe genommen und bei fast jedem zweiten Produkt Holz aus tropischen Wäldern entdeckt.», so Simone Stammbach vom WWF Schweiz zur Schweizer Marktanalyse 2018. Laut WWF enthält Grillkohle oft gar Holz aus illegalem Raubbau. Warum es diese Kohle ins Regal schafft? Das haben wir uns auch gefragt. Die Herkunft und Holzart ist  wohl nicht transparent deklariert. Unser Tipp: Versuche mit Holzkohle und Briketts sparsam umzugehen, kaufe wann immer möglich aus regionalen Quellen oder dann ausschliesslich Produkte mit dem FSC- oder Naturaland-Siegel. Für alle aus der Region Schwyz: Die Oberallmeindkorporation Schwyz OAK bietet nachhaltig produzierte Schweizer Bio Grill-Kohle in Brüöl an. Eine Alternative, wo kein Baum gefällt wird, bietet Oliventrester (z.B. von OlioBric). Bild: Hari Nandakumar

Tipp #13

Verzichte möglichst auf Alu-Folie.
Als Tipp für einen klimafreundlichen Alltag von Simone Kobel, Gründerin vom Regenwaldschutzverein Green Boots: «Verzichte möglichst auf Aluminium. Aluminium wird im Regenwald abgebaut und ist extrem energieaufwendig in der Produktion.» Grillieren ohne Alufolie ist easy: Dein Grillgut kannst du einfach auf eine Bratplatte (z.B. aus Speckstein), in eine Grillpfanne oder direkt auf den Rost legen. Und für die Grillkartoffeln? Einfach Kartoffel ohne etwas Drumherum in die Glut legen. Reste vom Grillfest passen wunderbar in wiederverwendbare Boxen oder lassen sich ins Wachstuch einpacken. Und generell gilt: Nutze keine Einweggrills, besser Gas- und Elektro- als Kohlegrills und am meisten CO2-Emmissionen sparst du, wenn du auf regionales und pflanzliches Bio-Grillgut setzt. Bild: Mehrsa Saberi

Tipp #14

Agroforstwirtschaft anstatt Monokulturen: Unterstütze zukunftsfähige Anbaumethoden und #beantobar.
Durchschnittlich 11 Kilogramm Schokolade pro Jahr naschen Schweizer*innen. Auch wir lieben Schoggi, mussten uns aber bewusst werden: «54 Prozent [...] der Kakaoimporte der Schweiz stammen aus Ländern mit hohem oder sehr hohem Entwaldungsrisiko. Die mit den Kakaoimporten der Schweiz verbundenen Treibhausgasemissionen aus Landnutzungsänderungen betrugen durchschnittlich 879’000 CO2-Äquivalente pro Jahr.» (Quelle: WWF, Importierte Abholzung) Die dunkle Seite der Schokolade zeigt dir auch Public Eye auf. Was du tun kannst: Beziehe Schokolade und Kaffee von Anbietern, die direkt mit Kleinbauern zusammen arbeiten und diese bei der Agroforstwirtschaft unterstützen. #beantobar produzieren zum Beispiel Allpa Kula, Taucherli oder Choba Choba. Kaffeeliebhaber werden zum Beispiel bei Directcoffee, Ojo del Café und Vertical Coffee fündig. Bild: Kristinana Pinne

 

Tipp #15

Vermeide Palmöl und gehe auch mit Kokosöl sparsam um.
Palmöl steckt in vielen Supermarktprodukten wie Keksen, Margarine, Fertigpizzen, Körpercremes, Waschmittel oder Schminke. Lass diese Produkte möglichst im Regal stehen. So kannst du zum Regenwald- und Tierschutz beitragen. Du hilfst mit, dass weniger gerodet und somit weniger CO2 freigesetzt wird, das in der Vegetation und im Boden gespeichert ist. Wichtig zu wissen: Auch mit Kokosöl sollten wir sparsam umgehen. Der Ertrag einer Ölpalme liegt im Durchschnitt bei 3,3 Tonnen Öl pro Hektar, bei Kokospalmen liegt dieser nur bei etwa 0,7 Tonnen pro Hektar (Quelle: WWF). Eine Substitution von Palmöl durch Kokosöl macht also nur Sinn, wenn dabei Agroforstwirtschaft und nachhaltige, kleinbäuerliche Strukturen gefördert werden (z.B. J'Cocos oder Nardias). Achte beim Kauf im Supermarkt auf Bio und Fair Trade Siegel.

Tipp #16

Nicht zu verwechseln: «Biologisch abbaubar» vs. «kompostierbar»
Ob auf Verpackungen, Take-Away-Geschirr oder Kaffeekapseln: Der Aufdruck «biologisch abbaubar» lässt dich meinen, du könntest diese Dinge im Hauskompost entsorgen. Tue das bitte nicht! Denn obwohl biologisch abbaubare Werkstoffe [BAW] – oft auch Biokunststoffe genannt – durch natürlich auftretende Mikroorganismen vollständig abgebaut und in Wasser, Kohlenstoffdioxid und Biomasse umgewandelt werden können, gibt es ein Problem: Dieser Prozess dauert länger, als jener von natürlichem Bioabfall. So ist die Wahrscheinlichkeit hoch, dass nicht vollständig abgebaute Kunststoffteilchen den Kompost verunreinigen. Oder wie es das BAFU schreibt: Biologisch abbaubar – und trotzdem MüllBild: Ceyda Ciftci

 

 

 

Tipp #17

So sparst du Energie beim Kühlen deiner Lebensmittel.
Pack deine Einkäufe erst aus und starte dann mit Einräumen. Wenn du den Platz auf der Anrichte direkt neben dem Kühlschrank freilässt, kannst du dort erst einmal alles abstellen, was in den Kühlschrank gehört. Und dann in einem Rutsch einräumen. Und hast du gewusst: Eine um ein Grad höhere Temperatur spart bereits ca. 8 Prozent Strom. Für den Kühlbereich reichen 6-7 Grad aus, was häufig schon bei niedrigster Reglerstufe 1 oder 2 erreicht ist. Die Lebensmittel halten so nicht etwa weniger lang, im Gegenteil: Zu niedrige Temperaturen können frischen Lebensmitteln schaden. Mehr dazu unter: Powernetz.ch.

 

 

Rund ums Wohnen & Bauen

Tipp #18

Ersetze deine Öl- oder Gasheizung mit einem erneuerbaren Heizsystem.
In rund 60 % aller Schweizer Wohngebäude steht noch eine Öl- oder Gasheizung. Das sind insgesamt 900'000 fossile Heizungen, die bis 2050 ersetzt werden müssen, damit wir die Klimaziele erreichen – also ab 2020 jedes Jahr 30'000 (Quelle: EnergieSchweiz). Tipps und Beratung zum Umstieg bietet dir EnergieSchweiz mit dem Programm «erneuerbar heizen». Wie du beim Heizungsersatz am besten vorgehst, zeigt dir in Kürze dieser Video. Und hast du gewusst: Mit 1-2 Grad weniger Heizen sparst du 6-12 % Heizenergie!

 

Tipp #19

Orientiere dich an der neuen Energieetikette.
Seit dem März 2021 werden europaweit die Energieklassen optimiert gekennzeichnet. Die neue Skala reicht von A (sehr effizient) bis G (nicht effizient). Ausführliche Informationen dazu erhältst du auf NewLabel.ch. Gut zu wissen: «Die effizientesten verfügbaren Produkte (heute je nach Produktgruppe A+++ oder A++) werden zu Beginn der Einführung der neuen Energieetikette der Klasse B oder C entsprechen.» Damit bleibt auf der Skala Raum nach oben für kommende, energieeffizientere Produkte. Bei der Auswahl von Geräten der Energieklasse A hilft dir die Plattform topten.ch. Bild: Energyday.ch

 

Tipp #20

Ein Wärmebild macht Energieverluste sichtbar.
Nachts Gardinen und Rollläden schliessen reduziert Wärmeverlust. Aber auch undichte Fugen und Ritzen sollten gut abgedichtet werden. Um diese ausfindig zu machen, hilft dir ein Trick: halte einfach eine Kerze davor. Dort wo die Flamme sich bewegt, dringt Luft ein. Eine Wärmebild-Aufnahme bietet dir eine noch professionellere Möglichkeit, allfällige Energieverluste festzustellen. In der Fachsprache nennt man dies auch Thermografie. Siehe Bild: Ein Wärmeverlust kann insbesondere bei Türen, Fenster, Fassade aber auch Dach oder Kamin auftreten. Warte damit am besten bis zum nächsten Winter: In der kalten Jahreszeit werden die Aufnahmen aussagekräftiger. Hier geht's zum Thermografie-Verband SchweizQuelle & Bild: Gesundes Haus

 

 

Tipp #21

Wertvolle Tipps und Kontakte für Hauseigentümer
Ob energieeffizienter Neubau, Umbau oder Sanierung. Ob rund um Isolation, Heizung oder Wärmerückgewinnung: Der Ratgeber Gesundes Haus der GIBBeco Genossenschaft Information Baubiologie werden fachkundige Kontakte und praktisches Wissen vermittelt. Der mehrfach ausgezeichnete Baubiologe und Architekt SIB/IBN, Bosco Büeler, gibt sein langjähriges Expertenwissen zu häufig gestellten Fragen rund um das gesunde Bauen, Wohnen und Leben weiter. Aktuell aus dem umfassenden Newsarchiv: «Secondhand Bauteile – weshalb Bauteilbörsen für nachhaltigere Bautätigkeiten sorgen können» oder «Klimaneutraler Beton wird Realität».

Tipp #22

Putze mit altbewährten Hausmitteln.
Mit altbewährten Hausmitteln kannst du günstig, umweltschonend, hautfreundlich und auch klimafreundlich sauber machen: Denn du verzichtest auf unnötige Chemikalien, Verpackung und Erdöl, das in vielen konventionellen Wasch- und Putzmitteln enthalten ist. Hier geben wir dir 31 Tipps und einfache Rezepte rund um Natron, Zitronensäure, Waschsoda, Putzessig, Salz und Kern-Seife. Auch praktisch: In vielen Unverpacktläden kannst du ökologische Putz- und Waschmittel immer wieder nachfüllen. Zum Beispiel von Circle Soaps, Good Soaps, Uni Sapon oder ZHAM.So macht das Putzen und Waschen doch glatt noch ein bisschen Spass, oder?

 

Tipp #23

LED's go!
Sortiere deine Glühbirnen nach und nach aus und steig auf LED-Lampen um. Sie sind in der Anschaffung vorab etwas teurer, aber mit ihrer sehr hohen Lebensdauer und dem geringen Stromverbrauch kommt man wiederum günstiger. Zum Vergleich: Die Betriebskosten einer LED-Glühbirne für 6000 Stunden sind nur CHF 6.–, jene einer Energiesparlampe CHF 15.– und die einer Halogenlampe CHF 60.– (Quelle: EnergieSchweiz) Gut zu wissen: Sparlampen enthalten neben Metallen und Glas auch Quecksilber (Grenzwert: 3.5 mg pro Lampe). Deshalb müssen sie separat gesammelt und umweltgerecht entsorgt werden. Zerbricht dir eine solche Birne, solltest du erstmal für 15 Minuten lüften und Scherben inklusive Handschuhe entsorgen (Quelle: BAFU). Darum LED’s go! Bild: David van Dijk

Tipp #24

Schenk deinen Pflanzen nur torffreie Erde.
Im Interview mit Florian Omlin von Hochbeet Basel haben wir im April-Blog erfahren: «Der Torf wird in Moorlandschaften abgebaut. Mit dem Abbau wird ein wertvolles Ökosystem und Lebensort von vielen Insekten und Tieren zerstört. Es braucht Moore, da dort viel Kohlenstoff gespeichert wird. Dabei können wir getrost auf Torf verzichten: Torf ist kein Bodenverbesserer, da er zu sauer für unsere Pflanzen ist. Da Torf auch sehr nährstoffarm ist, muss dieser immer «künstlich» aufgedüngt werden. Zudem: Durch seine sehr feinen Bestandteile führt Torf in Beeten dazu, dass Pflanzen-Wurzeln nicht mehr gut atmen können.» Mehr Informationen findest du in diesem SRF-Beitrag «Trockengelegte Moore als CO2-Schleudern». Bild: Hochbeet Basel

Tipp #25

Künstdünger kaufen? Gewinne eigenen Dünger aus deinem Bioabfall.
Jedes Jahr landen in der Schweiz über 500'000 Tonnen Bioabfall in der Mülltonne (Zitat: WormUp). Anstatt ins Gartencenter zu fahren und Kunstdünger zu kaufen, gibt es eine tolle Alternative: Mit einem Wurmkomposter kannst du aus Bioabfall nährstoffreichen Dünger gewinnen – geruchslos, drinnen oder draussen. Bio-Küchenabfälle wie Obst- & Gemüseschalen, Kaffee- & Teesatz oder Eierschalen mögen die Würmer besonders. Bei jeder Fütterung sollen 30-50% Faserstoffe von z.B. Karton mit dabei sein: Mehr dazu hier. Nicht auf den Kompost gehören tierische Reste, gekochtes Essen, Käse, Tierkot oder tropische Früchte und Gemüse. Wurmkomposter findest du z.B. bei Kompotoi, Naturwurm und bei WormUp gar auch für die urbane Küche. Bild: WormUp Tube, nicht eingegraben

 

Klimafreundlich unterwegs

Tipp #26

Pendle produktiv.
Fast 90% der jungen Pendler*innen bewältigen eine Strecke von durchschnittlich 18.4 Kilometern zur Schule oder Uni mit ÖV und Velo. Hingegen fahren die Hälfte der 3.6 Millionen Arbeitspendler*innen mit dem Auto zur Arbeit, bei einem durchschnittlichen Arbeitsweg von nur 14.5 Kilometern (vgl. BFS). Tipp an alle, die noch nicht davon überzeugt sind, dass man mit dem ÖV günstiger unterwegs ist: Gemäss dem Pendlerrechner der SBB kostet der Kilometer mit einem Generalabonnement 2. Klasse nur 15,4 Rappen (Basis 25 000 km/Jahr). Was wir zudem schätzen: Die Reisezeit im Zug kann man produktiv nutzen, entspannen oder sich einfach mal mit jemanden unterhalten. Bild: Jon Fu

Tipp #27

Gute Gründe noch mehr auf zwei Rädern unterwegs zu sein.
Klimafreundlich von A nach B kommen, fit bleiben, keine Lärmemissionen verursachen und keinen Stress bei der Parkplatz-Suche haben – es gibt viele gute Gründe mit dem Rad unterwegs zu sein. Bike To Work gibt dir den nötigen Ansporn, auf zwei Rädern zur Arbeit zu fahren. Du willst neben deiner Alltagsstrecke neue Velo-Routen entdecken? Schau mal bei SchweizMobil, SlowUp und Vélorution vorbei. SlowUp und Vélorution organisieren auch Velo-Events für Kinder und es gibt sogar ein Velokino. Du hast noch kein Velo und möchtest günstig ein (Secondhand)-Modell erwerben? Kuck mal bei der kostenlosen Plattform velomarkt.ch oder beim Velobörsenkalender von Pro Velo vorbei.

 

Tipp #28

Mit dem Zug quer durch Europa? Kein Problem.
Hast Du gewusst: Ab den Schweizer Hauptbahnhöfen kannst du praktisch jede europäische Stadt erreichen. Yeah! Eine Zugreise verursacht nicht nur etwa 10x weniger CO2 als dieselbe Strecke mit dem Flugzeug – auf Kurz-Distanzen dauert eine Reise mit dem Flugzeug oftmals länger, wenn du die Anfahrt zum Flughafen, die Sicherheitskontrollen und Wartezeiten mit einberechnest. Verglichen mit dem Auto bist du im Zug um einiges sicherer unterwegs, ohne Stau und kannst die Landschaften umso mehr geniessen. Wie simple Zugreisen quer durch Europa gehen kann, zeigt dir die Buchungsplattform SimpleTrain. Bist du schon Trainsetter*in? Bild: Alexander Bagno

 

Weiterführend

Verzichte auf Kurztrips mit dem Flugzeug.
Du hast Fernweh? – Dann ist es sinnvoller, einmal eine lange Fernreise zu unternehmen, anstatt mehrmals im Jahr für einen verlängerten Wochenend-Trip ins Flugzeug zu steigen. Achte bei der Reiseplanung darauf, ob die Unterkunft deiner Wahl nachhaltig geführt wird. Bevorzuge familiäre, einheimische Unterkünfte, als (stark klimatisierte) Zimmer bei internationalen Hotelketten. So kannst du die Menschen und Kultur des Landes authentisch kennen lernen. Stell dir auch Fragen wie zum Beispiel «Wem könnte die Reise schaden? Bereise ich ein Land, in dem Menschenrechte verletzt werden?» (vgl. enorm Magazin). Und generell gilt: Den Flug zu kompensieren, ist eine super Sache, aber nicht fliegen bleibt die beste Alternative. Bild: Yves Alarie